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SauerlandAIR Clubtour 2024 nach  Krusevo / Nord-Mazedonien

…da, wo man allein nicht unbedingt hinfährt · Von Roman Tschirbs

Auf Initiative von Carola, Johannes und Josef startete im September 2023 die Ausschreibung der Clubtour 2024 mit den Worten:
Nord-Mazedonien ist einer der attraktivsten Orte für Paragliding auf der Welt. Unberührte Landschaft, gutes Essen und schöne Unterkünfte für die Piloten. Der Ort, Krusevo, ist ein kleines ursprüngliches Dorf auf 1.400 m Höhe.

Blick über den Ort Krusevo nach Norden über dem Startplatz

Die Startplätze sind sehr groß, teilweise mit Kunstrasen ausgelegt. Gelandet wird nicht nur auf den Landeplätzen, auch Außenlandungen sind üblich, denn Krusevo ist sowohl ein Paradies für Streckenfluganfänger (leicht und sicher) als auch für Könner.
Die Resonanz war riesig: Schnell war die erste Woche ausgebucht und eine zweite Woche wurde organisiert. So haben rund 40 Pilotinnen und Piloten zwischen dem 22.06. bis 06.07.2024 teilnehmen können.

Teilnehmer der ersten Woche vom 22.06.-29.06.2024
Teilnehmer der zweiten Woche vom 29.06.-06.07.2024 (hier am Ohridsee)

Das Fazit ist grandios – es war eine Flugreise der Superlative:

  • einige Teilnehmer sind das erste Mal in der Thermik bis zur Basis aufgedreht
  • einige hatten ihren bisher längsten und/ oder höchsten Flug bisher
  • einige haben das Flachland der Ebene ausprobiert und teils bis kurz vor Prilep und zurück geflogen
  • manch einer ist mit Störchen geflogen

Wir hatten super Wetter: 7 von 7 bzw. 6 von 7 fliegbare Tage in den beiden Wochen. Die summierten Flugstunden der Teilnehmer allein der 118 im DHV XC eingereichten Flüge beträgt 216h 56min = 9 Tage 56 min ! Insgesamt beträgt die Summe der Flug-Kilometer aus den eingereichten Flügen 5898 km über Grund und 2689 XC km – das ist wirklich eine tolle Ausbeute.

Flüge aus der zweiten Flugwoche von Krusevo aus (rechts oben) und am Ohridsee

Der Guide Igor Todevski hat uns grandios betreut mit Briefing am Startplatz, einer jeweils abgemessenen Tagesaufgabe und wertvollen Tipps (über die Dörfer entlang der Straße fliegen, Thermik an den fingerartigen Rippen der Berge suchen..; perfect circle – let the glider flow – use only the inner brake.. ). Wenn er mit uns in der Luft war, unterstützte uns beim Streckenfliegen und der Thermiksuche, entweder über Funk oder als Thermikschnüffler.

Am Boden war der Rückholservice und Startplatztransfer perfekt organisiert. 3 Fahrzeuge standen bereit – Adem hatte alle Piloten in der Luft und am Boden mit Flymaster Tracker zur Ortung im Auge und die Fahrer entsprechend losgeschickt, so dass minimale Wartezeiten am Boden garantiert waren. In den Fahrzeugen gab es gratis Wasser, Bananen und Pfirsiche – das hat wohl niemand von uns bisher so perfekt erlebt.

Die Unterkunft war prima – wir waren in zwei benachbarten Häusern untergebracht. Es gab reichhaltiges Frühstück (Oliven, Melonen, Tomaten, Paprika, Eier, Säfte, Müsli, Käse, Wurst..). Es wurde sogar explizit darauf hingewiesen, sich ein Lunchpaket zum Mitnehmen zusammen zustellen!

Wir erlebten eine tolle Gemeinschaft – sowohl in der Luft beim gemeinsamen Fliegen wie auch am Boden bei gemeinsamen Restaurant- oder Barbesuchen in einer für Deutsche Verhältnisse günstigen Region (Restaurants, Getränke, Einkäufe). Die Gastfreundschaft der Einheimischen ist hervorragend – jeder gibt sich große Mühe, die vorhandenen Sprachbarrieren zu umgehen. Am Burger-Place nach dem Taleinschnitt („Gap“) hat Igor gedolmetscht. Außerdem hatten wir mit den entsprechenden regionalen SIM-Karten immer eine gute bis sehr gute Netzabdeckung im Mobilfunknetz – selbst in entlegenen Regionen.

An dem einzigen nicht fliegbaren Tag (Wind, Gewitter am Nachmittag) haben Teile der Gruppe als Alternativprogramm die Ruinen der antiken Handelsstadt Stobi besucht. Es sind heute die bedeutendsten antiken Überreste auf dem Gebiet der Republik Nordmazedonien mit Amphittheater, Bädern, Kirchen, einer Synagoge und Handelsplätzen. Feine Mosaike und Marmor zeugen vom Reichtum der Bewohner. Wer mehr wissen möchte: Stobi – Wikipedia. Anschließend sind wir rechtzeitig vor dem Gewitter auf dem nahegelegenen Weingut eingekehrt und hatten ein ausgezeichnetes hochwertiges Festmahl.

Leider gab es Verletzungen in der zweiten Woche, eine nach der Landung und zwei am letzten Tag durch ausgeprägten Grundwind und Böen am Startplatz. Wir wünschen allen Piloten gute Besserung und schnelle Genesung.

In persönlichen Gesprächen mit Pilotinnen und Piloten wurde mein Eindruck bestätigt – das war eine grandiose Tour! Vielen Dank besonders an Carola für die Organisation und auch an Johannes und Josef für die Unterstützung. Mehrfach kam der Wunsch nach einer Wiederholung im nächsten Jahr – vielleicht findet sich ja ein neues Organisationsteam zusammen!

Blauthermik über der Ebene mit Blick Richtung Prilep
Soaring und Thermik am Ohrid See (eimer der ältesten Seen weltweit!)
Thermikkreisen in der Warteposition über dem Startplatz vor dem Streckenflug zum Prespa See
Vorletzte Thermik auf dem Weg zum Prespa See (Bildmitte hinter dem Grat)
Letzte Thermik über dem Plateau von Respen – mit Teamleistung haben wir sie gefunden
Gruppenfoto der Pilotinnen und Piloten im Goal am Prespa See – erschöpft aber glücklich

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